Weinbergwanderung von Lengfurt nach Homburg zur Papiermühle.
Bei der Abfahrt in Sulzbach sah es noch nicht so aus, aber es wurde ein schöner Spätsommertag. Pünktlich trafen sich am Donnerstag, den 10. September, die angemeldeten 32 Teilnehmer auf dem Parkplatz des EDEKA-Centers in Triefenstein-Lengfurt. Alle freuten sich nach der „Corona-Durststrecke“ auf das Wiedersehen. Wolfgange Geist, der Organisator, stellte die Wanderroute mit den Besonderheiten vor.
Und los gings, nach einem steilen Anstieg, durch den Weinberg in Richtung Homburg. Eine herrliche Aussicht auf das Maintal war die Belohnung. Die bereits reifen roten und weißen Trauben waren an den Rebstöcken gut zu erkennen und machen Lust auf den diesjährigen Jahrgang.
Nach einer Stunde erreichten die Wanderer das Speisenlokal „Wolzenkeller „ in Homburg . Das freundliche Serviceteam erwartete uns bereits. (Trotz des Ruhetages des „Wolzenkellers“ hatte Frau Ittensohn für uns geöffnet) Eine angemessene Vorbereitung bezüglich Dokumentation und Speisenvoranmeldung zahlte sich aus. (Die sonst übliche “Zettelausfüllerei“ war somit nicht nötig) Die gemütliche Atmosphäre im Kellergewölbe, die gute Stimmung der Gäste nach der Anstrengung sorgte bei allen Teilnehmern für Durst und Appetit. Die zufriedenen Gesichter zeigten, dass es allen geschmeckt hat.
Nach der Mahlzeit bot sich auf dem Burkardusplatz die Gelegenheit für das obligatorische Erinnerungsfoto(mit Alltagsmaske)
Anschließend begrüßte uns das Museumsteam der Papiermühle Homburg zur Führung. Papiermühlen gibt es in Deutschland seit dem 14. Jahrhundert.
Die Papiermühle Homburg wurde seit 1807 durch Leonhard Leinzinger betrieben. 1857 übernahm der Pfälzer Papiermacher Johann Follmer diese Mühle, die sich bis 1975 in Betrieb und im Besitz der Familie Follmer befand. 1997 wurde die Papiermühle in ein Museum umgewandelt. 1999 erfolgte der Anschluss der Papiermanufaktur.
Wir bekamen Einblicke in das Leben (Wohnräume aus 1920 bis 1960) und die Arbeit der Papiermacher im 19. und 20. Jahrhundert. Nach den Schilderungen des Museumsführers, Herrn Bauer, war dieser Betrieb immer in der Technik fortschrittlich ausgestattet.
Herr Bauer zeigte uns den Weg der Rohstoffe (pflanzliche Wolle und Holz) bis zum fertigen handgeschöpftem Papier auf. Ein Erlebnis war das Schöpfen des Papiers, das Herr Bauer in der Praxis vorführte und die weiteren Schritte wie Pressen, Trocknung und Glätten. Den Teilnehmern erschloss sich, dass die damalige Herstellung des Papiers eine sehr schwere Arbeit darstellte und viel Gespür, technisches Geschick und Erfahrung erforderte. Papier war zur damaligen Zeit ein kostspieliges und wertvolles Produkt. Es ist bemerkenswert, dass die Technik dieser Papierherstellung von hoher Qualität, mit Wasserkraft und Transmission gemeistert werden konnte. Papier entwickelte sich vom Luxusartikel zum Massenprodukt und nur noch wenigen erschließt sich die Besonderheit dieses Produktes. Es klingt paradox:Gerade durch die Computertechnologie sollte Papier eingespart werden aber das Gegenteil ist der Fall, denn immer mehr Ressourcen werden verschwendet!
Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis traten wir den Rückweg an.
Etliche der Wanderer nahmen noch die Gelegenheit von Kaffee und Kuchen in Lengfurt am Ausgangspunkt des 60Plus-Wandertages wahr. Die Teilnehmer bedankten sich beim Organisator der Wanderung, Wolfgang Geist, für den gelungenen Tag im Triefensteiner Maintal.
Die nächsten Aktionen der SPD Arbeitsgemeinschaft 60Plus sind bereits geplant bzw. vorbereitet: Busfahrt zum Weihnachtsmarkt in Coburg am 3. Dezember (wenn uns die Corona-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht). Vorher, am 16. Oktober, findet der 1. 60Plus–Pflegekongress in Gemünden statt.
Werner Baur