Info-Veranstaltung "Erneuerbare Energien - aktuelle Herausforderungen" am 3. 11. in Marktheidenfeld.

Ein Thema, das viele interessierte Besucher anzog.
Michaela Baur

10. November 2022

"Erneuerbare Energien - aktuelle Herausforderungen" am 3. 11. in Marktheidenfeld. An der Teilnehmerzahl zur Veranstaltung "Erneuerbare Energien - aktuelle Herausforderungen" hat man gesehen, dass dieses Thema für viele Bürgerinnen und Bürger immer brisanter wird und sie sich seriös informieren wollen.

Der 60Plus-Vorsitzende Werner Baur konnte gemeinsam mit Karlheinz Paulus, dem Referenten, mehr Besucher als erwartet, um 18:00 Uhr am 3.11. im Hotel „Zur schönen Aussicht“ in Marktheidenfeld begrüßen. Unter ihnen MdB a.D. Heidi Wright, MdL a. D. Heinz Mehrlich, MdL a.D.,Harald Schneider, Pamela Nembach, Kandidatin zur Landtagswahl 2023.

Der Experte für erneuerbare Energien, Karlheinz Paulus, spannte einen großen Bogen bezüglich des menschengemachten Klimawandels und untermauerte die Forderungen mit vielen wissenschaftlichen Fakten nach einer konsequenten Energiewende und schnellstmöglichen Änderungen der Verhaltensweisen der Bevölkerung. „Das Wissen um den menschengemachten Klimawandel gibt es in der Wissenschaft schon seit 1912. Später war es Hoymar von Dittfurth, der 1978 in seinen populären Wissenschaftssendungen auf die Problematik des kommenden Klimawandels hinwies.

Wir alle sind verantwortlich für die Reduzierung des CO2 in unserer Atmosphäre. Unser Verhalten muss sich in vielen Bereichen unseres Lebens verändern, um mit dem Klimawandel umgehen zu können und die schlimmsten Auswirkungen zu beherrschen“ Paulus weiter: “Die Energiewende wird in Bayern unterschiedlich konsequent angegangen. Am Beispiel der Landkreise MSP und MIL kann man schnell anhand der unterschiedlichen Anzahl der Windkrafträder den Ausbau der Windkraft in beiden Landkreisen erkennen(MSP liegt weit vorne) Die Erzeugung des Stroms durch die Erneuerbaren Energien(Sonne und Wind) sollte in erster Linie durch Energie-Genossenschaften und kommunale Unternehmen erfolgen, damit der Strom vor Ort eingesetzt werden kann und die Gewinne in der Region bleiben“

Ein sehr positives Beispiel ist hierzu die Stadt Hassfurt mit seinen Stadtwerken und 14000 Einwohnern. Überschüssiger Strom aus dem Windpark wird in Wasserstoff umgewandelt, ins Gasnetz eingespeist oder bei Windschwäche rückverstromt. Ein weiterer Themenbereich waren u. a. die Möglichkeiten der Energieeinsparungen für Häuser und Wohnungen z.B. Hydraulischer Abgleich mit Neueinstellung der Temperaturen in der Heizzentrale, neue Heizventile, querlüften, neue Fensterdichtungen bzw. neue Fenster, Erneuerung der Heizanlage und überall, wo möglich und sinnvoll, die Dämmung.

Seine Aussagen zur Elektromobilität: Sie wird immer wichtiger. Im Vergleich braucht ein Elektromotor auf 100 km 18 kWh gegenüber dem Antrieb mit Wasserstoff 54 kWh und insbesondere zu synthetischem Kraftstoff 115 kWh. Elektrischer Antrieb hat also eine vielfach höhere Effizienz. Der Wirkungsgrad eines Benzinmotors liegt bei üblicher Fahrweise nur bei 30 Prozent. Ca. 70% der im Kraftstoff enthaltenen Energie werden also gar nicht fürs Fahren verwendet. Sie gehen als Abwärme weitgehend verloren. Beim Elektromotor werden rund 80 Prozent der zugeführten Energie in Bewegung gesetzt. Wenn man die Verluste einbezieht, die beim Laden der Batterie und bei der Bereitstellung des Stroms anfallen, erhält man einen Wirkungsgrad von 64 Prozent.

In der anschließenden Diskussion gab es vielen Fragestellungen, die KH Paulus für alle Teilnehmer ausführlich beantwortete. Die leidenschaftliche Diskussion und das positive Echo aller Besucher zeigte, dass die AG 60Plus das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt mit dem passenden fachkundigen Experten gewählt hatte.

Zum Dank für seinen interessanten Vortrag überreichte Werner Baur Karlheinz Paulus einen guten Roten vom Untermain.

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