Der 60Plus-Vorsitzende Werner Baur begrüßte gemeinsam mit Matthias Penkala, dem Referenten vom ACE, (Auto Club Europa) die Teilnehmer der gut besuchten Veranstaltung“ Mobilität im Alter“ um 17:00 Uhr am 19.10. im Hotel „Zur schönen Aussicht“ in Marktheidenfeld.
Der Referent führte aus, dass in der BRD mehr als 10 Mio. Senioren(65+) einen Führerschein haben und diese Tendenz steigend sei. Die Zahl dieser Menschen nehme von 29% in 2021 auf 41% in 2026 zu. Das beginnende Rentnerleben bekomme mit dem Alter in der Nutzung des Autos mehr Zeit für Reisen, mehr Unabhängigkeit, Flexibilität und Entscheidungsfreiheit.
Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere. Die Statistik zeigt: Das Risiko zu verunglücken ist bei älteren niedriger als bei jüngeren Menschen. Das Risiko von älteren sich bei einem VU schwer zu verletzen oder getötet zu werden ist hingegen mehr als doppelt so hoch wie bei jüngeren Menschen. Die Anforderungen im Straßenverkehr an ältere Menschen würden immer komplexer, Änderungen im Straßenverkehrsrecht, Handhabung der Autos durch Technik u. Assistenzsysteme oft komplizierter. Außerdem ändern sich die körperlichen Fähigkeiten. Hier sei zu entscheiden, ob moderne KFZ-Technik eine Hilfe sein kann. Besonders wichtig sei es deshalb sich vor dem Kauf eines neuen KFZ, das Fahrzeug und dessen Bedienung genau erklären zu lassen und eine geeignete Bedienungsanleitung aushändigen zu lassen.
Zur Kompensation von altersbedingten Leistungsveränderungen im Fahrverhalten tragen verschiedene Sachverhalte bei. Zwischen 70 und 75 Jahren scheinen altersbedingte Beeinträchtigungen erfolgreich durch eine angepasste Fahrweise kompensiert werden zu können. Vermeidung von dichtem Verkehr, fahren von kürzeren u. bekannten Strecken, sowie in Übung bleiben(Auffrischungstrainings durch Fahrschulen, sich über die wichtigsten aktuellen Regeln im Straßenverkehrsrecht informieren)
Im Alter lassen körperliche Fähigkeiten, die die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten, wie Sehen, Hören, Reaktionsfähigkeit nach. Auch Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen Orientierungsprobleme, Medikamenteneinfluss und Krankheiten wie Diabetes, Herz- u. Gefäßerkrankungen seien zu bedenken. Es ist also Selbstvorsorge durch die Seniorinnen u. Senioren zu treffen. Das Feststellen der Hörfähigkeit durch den Ohrenarzt 1 x im Jahr ist anzuraten, genauso wie die Untersuchung der Augen 1 x jährlich zur Fahrtüchtigkeit. Ein weiterer negativer Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit geht von Medikamenten aus. Irgendwann kommt dann die Entscheidung, ob man überhaupt noch fahren soll. Eine große Entscheidungshilfe kann dann vom Hausarzt kommen.
Die leidenschaftliche Diskussion im Anschluss des Vortrags und das positive Echo der Besucher zeigte, dass die AG 60Plus das richtige Thema für die Anwesenden gewählt hatte. Zum Dank für seinen interessanten und unterhaltsamen Vortrag überreichte Werner Baur an Matthias Penkala einen guten Fränkischen Tropfen.